7 Gründe, warum intuitives Essen für dich nicht funktioniert
… und wie du es schaffst, dass es doch klappt!
- Sarah Bock
- 15/05/2023

Oder aber du hast das Gefühl, es nicht “richtig” zu machen? Vielleicht fällt es dir auch schwer, herauszufinden, ob es wirklich funktioniert, weil du nicht weißt, woran du Erfolge festmachen sollst, wenn du kein tägliches Kalorienziel oder wöchentlich vorgegebenes Sportpensum hast?
Bevor du die Sache mit der Intuition über den Haufen wirfst und der nächsten Diät in die Arme rennst – nimm dir lieber ein paar Minuten Zeit und lies dir die – meiner Erfahrung nach – sieben häufigsten Gründe durch, warum intuitives Essen nicht funktioniert. Fakt ist nämlich: Mit diesem Gefühl bist du nicht allein!
#1: Du willst es perfekt machen
Ganz oder gar nicht. Schwarz oder weiß. Kein Raum für Graustufen. Auf Verhaltensebene wirkt sich das oftmals in Perfektionismus aus, was durch Grundannahmen wie “Ich muss perfekt sein, um geliebt zu werden.” nicht selten noch einmal mehr angeheizt wird.
Aber Fakt ist: Intuitives Essen erhebt keinen Anspruch auf Perfektion. Klar, es gibt zum Beispiel das Grundprinzip, bei Hunger zu essen und bei Sättigung mit dem Essen aufzuhören. Nur wird dir das nicht in 100% der Fälle gelingen, das ist ein absolut utopischer Anspruch an dich selbst! Es wird immer mal wieder Tage geben, an denen du isst, ohne wirklich hungrig zu sein, oder an denen du das Essen trotz Hunger vergisst, weil du beispielsweise zu beschäftigt bist. Das heißt nicht, dass du irgendetwas falsch machst, sondern dass du menschlich bist!
Das kannst du tun: Arbeite an deinen Grundannahmen und ertappe dich bei Denkfehlern!
#2: Du hast Angst davor, zuzunehmen
Du hast Jahre in Diäten und Workouts gesteckt mit dem Wunsch, deinen Körper kleiner zu kriegen. Nun intuitiv zu essen ohne Kalorienzählen und ohne verbotene Lebensmittel – das muss doch zwangsläufig dazu führen, dass du zunimmst, oder?!
Wir fangen an dieser Stelle gar nicht erst mit der Kritik am gesellschaftlichen Schönheitsideal und ähnlichen Themen an, denn daran werden wir so schnell nichts ändern können. Kritisch finde ich persönlich aber die Versprechung, mit der viel zu häufig geworben wird (weil es marketingtechnisch leider funktioniert), nämlich dass intuitiv zu essen dich zu deinem Wunschgewicht führen wird.
Fakt ist, dass wir nicht vorhersagen können, was mit deinem Gewicht passiert, wenn du deine Nahrungsmittelzufuhr nicht mehr einschränkst. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass dein Gewicht erst einmal nach oben gehen wird. Danach ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du wieder etwas abnimmst, bis sich dein Gewicht im genetisch festgelegten Idealbereich einpendelt. Vielleicht wirst du aber auch abnehmen. Oder dein Gewicht bleibt gleich. Wir wissen es schlichtweg nicht!
Das kannst du tun: Mache dir bewusst, woher der Wunsch, dünn(er) zu sein, kommt, welches Bedürfnis eigentlich dahinter steckt und arbeite an einer akzeptierenden, körperneutralen Haltung. Sieh ein, dass intuitives Essen nicht die nächste Diät ist!
#3: Dir fällt das gesamte Thema Hunger schwer
Du merkst, die Sache mit dem Hunger ist gar nicht so einfach! Zunächst muss dein Körper wieder in der Lage sein, zuverlässig Hunger anzuzeigen. Dann musst du in der Lage dazu sein, die Hungersignale wahrzunehmen. Und letztlich bedarf es des konsequenten Reagierens auf den Hunger. Das sind alles Dinge, die nicht von heute auf morgen passieren, sondern die Zeit brauchen!
Das kannst du tun: Schule deine Achtsamkeit, werde dir bewusst, wie sich Hunger für dich persönlich anfühlt und übe, rein nach Körperbedürfnis und nicht nach Uhrzeit zu gehen. Sei geduldig und gehe in die beobachtende Position anstatt in der urteilenden oder kritisierenden Position zu bleiben.
#4: Du glaubst zwar, dass du dir alle Nahrungsmittel erlaubst, schränkst dich aber doch noch ein
Das mentale Einschränken von Lebensmitteln hat letztlich denselben Effekt wie das tatsächliche Einschränken: Du hörst nicht auf deine Intuition, sondern auf das, was dein Diät-Hirn dir erzählt. Wenn es dumm läuft kann das zur sogenannten Reaktanz führen, die sich auch bei Diäten einstellt. Reaktanz tritt immer dann auf, wenn deine Handlungsfreiheit eingeschränkt wird und du diese Freiheit wiederherstellen willst. Hierbei ist es unerheblich, ob du dich selbst einschränkst oder ob du von außen eingeschränkt wirst. Das (tatsächliche oder mentale) Einschränken eines Nahrungsmittels führt also dazu, dass du es erst recht haben willst und dann aus Trotz gerne mal eine ganze Tüte Chips inhalierst, obwohl du weder Hunger, noch das Bedürfnis nach Chips hast.
Das kannst du tun: Erlaube dir wirklich alle Lebensmittel in jeder Menge. Kaufe ein, worauf du Lust hast und iss dies dann auch. Die Arbeit an Grundannahmen und tieferliegenden Gründen für dein mentales Einschränken kann ebenso sehr hilfreich sein.
#5: Du hast Angst davor, satt zu sein
Nun holen wir einmal die Realitätskeule raus: Sättigung und Hunger sind neutrale Körpersignale, genauso wie der Harndrang, wenn du auf die Toilette musst.
Ob Hunger, Sättigung, Harndrang oder Müdigkeit – dein Körper kommuniziert dir ein Bedürfnis!
Das Diät-Hirn macht den Unterschied und ist für die Wertung und die Unterteilung in gut und schlecht verantwortlich, nicht das Körpersignal selbst. Oder hast du Angst davor, Harndrang zu haben? Wahrscheinlich nicht. (Und wenn doch, dann begib dich bitte in psychotherapeutische Hände, dann steckt höchstwahrscheinlich mehr dahinter.)
Das kannst du tun: Werde dir bewusst, dass Sättigung die Abwesenheit von Hunger und somit ein notwendiges und logisches Körpersignal ist. Arbeite an deiner neutralen Grundhaltung gegenüber Hunger und Sättigung. Schule deine Achtsamkeit, um die unterschiedlichen Stadien des Sattseins wahrnehmen zu können und nicht erst mit dem Essen aufzuhören, wenn du über-satt bist.
#6: Du hast die nächste Diät als Ausweg noch im Hinterkopf
Dich von Diäten loszusagen braucht in aller Regel die Bereitschaft, dich mit dir selbst, deinen Glaubenssätzen, Verhaltensweisen, Bewältigungsstrategien und Emotionen auseinanderzusetzen. Diäten sind einfacher – durch sie kannst du easy alles verdrängen, was weh tun könnte!
Wenn du nicht zu 100% bereit bist zu fühlen, zu hinterfragen und zu verändern, dann wird das intuitive Essen für dich nicht funktionieren. An dieser Stelle sei ein Grundsatz des Akzeptanz- und Commitment-Trainings, nach dem ich unglaublich gerne arbeite, eingeworfen: Bereitschaft ist eine Handlung, kein Gefühl. Wenn du also bereit sein willst, dann verrate ich dir gerne den ersten Schritt:
Das kannst du tun: Kläre dein Warum! Warum möchtest du künftig auf Diäten verzichten? Weshalb möchtest du intuitiv essen? Ohne ein ausreichendes bedeutungsvolles Warum fällt das Commitment schwer! (Psst: Auch hierzu bekommst du in der Einsteiger:innen-Challenge eine Anleitung 😊)
#7: Du hast Zweifel am Gesamtprinzip des intuitiven Essens
Zweifel sind vollkommen okay! Sie weisen darauf hin, dass du noch mehr Informationen brauchst, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können. Deshalb ohne große Umschweife zur Lösung!
Das kannst du tun: Beschäftige dich mit den biologischen und wissenschaftlichen Hintergründen des intuitiven Essens. Halte hierfür auch gerne Ausschau nach neuen Pins, Posts und Blogartikeln von mir (#sciencelover) 😊 Wenn dich das Prinzip dann noch immer nicht überzeugt, dann lass es sein! Nicht alles ist für jede:n und zu dir passt vielleicht ein anderer Ansatz besser!
Fazit
Wie du siehst gibt es ganz unterschiedliche Gründe, die dazu führen können, dass das intuitive Essen für dich nicht funktioniert. Und du siehst auch, dass du diesen Gründen nicht machtlos ausgeliefert bist, sondern dass du bei jedem Punkt etwas tun kannst, um etwas zu verändern. Wenn du wirklich intuitiv essen und dem Diätkreislauf entkommen willst, dann kannst du das auch schaffen!

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